
Illustration: der Freitag
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Avatar Im Netz wird heute selbst der größte Nerd zum Prinzen – im Rollenspiel oder auf Datingportalen. Im Schutz der Anonymität kann sich jeder zahllose Avatare, also fiktive Figuren, schaffen. Wem früher das Pausenbrot geklaut wurde (➝ Kränkung), wer in der Kantine immer allein sitzt, der vermag sich nun in den Weiten des Internets als Held zu generieren. Die Optimisten finden solcherlei Maskeraden dufte: Aus dem Spiel im virtuellen Rahmen sollen gehemmte Zeitgenossen gestärkt für Begegnungen in der Realität hervorgehen. Die Pessimisten befürchten hingegen einen Wirklichkeitsverlust. Wie dem auch sei: Das Ich des Homo cyber ist stets im Plural zu denken. Wenn da mal eines von vielen Selbst(-anteilen) im digitalen Strudel abhanden kommt, mag der Ein…