
Foto: Richard Masoner (Flickr)
Alle reden von Identität. Wir auch. Aber eben nicht nur wir: Identitäre berufen sich auf den „ethnokulturellen Ausdruck“ von Gemeinschaften. Den sieht man durch Zuwanderung gefährdet. Die Critical-Whiteness-Bewegung kritisiert die „Aneignung“ traditioneller Kulturbestände minoritärer Gruppen durch die (weiße) Mehrheit. Identität, zumal kulturelle, hat Konjunktur, links wie rechts. Das Buch der Stunde könnte nun eines sein, das das Band zwischen Kultur und Identität kappen will. Es gibt keine kulturelle Identität heißt es. Geschrieben hat es der Philosoph und Sinologe François Jullien. Der betreibt hier vor allem Begriffsarbeit: Kultur möchte er nicht länger als Identität verstehen, Unterschied…