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Peter Radtke war gerade ein einhalb, da bekam seine Mutter Besuch von der staatlichen Gesundheitsbehörde. Ob man den Kleinen mit den zerbrechlichen Knochen nicht in ein Kurheim geben wollte. Es war 1944 in Freiburg. Die Mutter, gelernte Krankenschwester, wusste, wie es zugeht. Das Kind in die Kur zu schicken, das bedeutet Euthanasie. Sie weigerte sich. Ein Jahr später war die Nazi-Zeit um, Radtke überlebte, dank der furchtlosen Mutter. Doch das Szenario blieb: Von der Gesellschaft abgelehnt, im Leben bedroht zu sein. „Du musst deinen Kopf einsetzen, sonst kommst Du in ein Heim!“ schärfte ihm die Mutter ein.
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