
Illustration: der Freitag
Als Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Ende Februar vor der Presse erklärte, Deutschland befinde sich am Beginn einer Corona-Pandemie, und ankündigte, zusammen mit dem Robert-Koch-Institut einen Krisenstab einzurichten, ahnte noch niemand, dass damit die Stunde der Virologen geschlagen hatte. Niemand hätte sich vorstellen können, dass wir das ganze Jahr über frühmorgens mit Infektions- und Sterbefallstatistiken bombardiert oder komplizierte epidemiologische Parameter wie Inzidenz oder Reproduktionszahl in Leitartikeln behandelt werden würden und jede Talkrunde mindestens einen Vertreter der Seuchenerforschung oder -bekämpfung würde aufbieten müssen. Mehr als die Atomkatastrophe von Tschernobyl, als die Politik versuchte, missliebiges wissenschaftliche…