
In diesem Land gibt es Telefone, durch deren Leitung sich täglich unvorstellbare Dramen ihren Weg bahnen. Gabriele Tammen-Parr sitzt in Berlin-Kreuzberg an solch einem Apparat. Er klingelt etwa 200-mal im Monat. Erst neulich, ein betagter Mann: „Wissen Sie, eigentlich bin ich schon Witwer. Meine Frau ist zwar noch da. Aber sie sitzt da wie ein Möbelstück. Ich bin einsam. Es geht nicht mehr.“
Tammen-Parr kennt viele solcher Geschichten. Vor einigen Jahren hat sie die Diakonische Beratungsstelle „Pflege in Not“ gegründet – für pflegende Angehörige, die nicht mehr können, nicht mehr wissen, was sie tun sollen mit diesem Menschen zu Hause, der vom Ein und Alles zur Belastun…