
Foto: Imago Images/Aton Chile
Wir glaubten, die Ungleichheit würde schließlich verschwinden“, sagt Rolf Lüders, während er sich an die Zeit als Wirtschaftsmanager in Chile erinnert. Der mittlerweile 85-Jährige zählte einst zur Gruppe der „Chicago Boys“, die heute für eine extreme Ungleichheit und damit die Massenproteste verantwortlich gemacht wird. Ich bin nach Santiago gereist, um dem nachzugehen, immerhin wurde Chiles Volkswirtschaft einmal als Vorzeigemodell dargestellt, dem andere Ökonomien folgen sollten.
Bei den „Chicago Boys“ handelte es sich um chilenische Austauschstudenten, die in den USA Wirtschaftswissenschaften studierten, um – nach Hause zurückgekehrt – ihre Altersgenossen ein für alle M…