Der Staat hat sich im Laufe der vergangenen 30 Jahre nicht nur weitgehend aus dem sozialen Wohnungsbau verabschiedet, sondern zugleich einen riesigen Niedriglohnsektor geschaffen. Die Folgen werden jeden Tag offensichtlicher: Immer mehr Menschen konkurrieren hierzulande um bezahlbare Wohnungen, vor allem in den Städten. Für Geringverdiener wird das Wohnen dabei zur Existenzfrage.
der Freitag: Herr Günther, die Zahl der Wohnungslosen steigt seit Jahren, auch immer mehr Geflüchtete und EU-Migranten werden wohnungslos. Verschärft die Zuwanderung die Konkurrenz um günstigen Wohnraum?
Matthias Günther: Es gibt in Deutschland viele einkommensarme Menschen, die eine bezahlbare Wohnung suchen. Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen so hoch ist wie nie, nehmen sowohl die Ungleichverteilung als auch …
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