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Erst ist alles nur grau. Dann wird gemäkelt. Und dann kommt es ganz schlimm. Die ersten drei der 90 Seiten des Bid Books, mit dem sich Chemnitz in Sachsen erfolgreich um den Titel „Kulturhauptstadt Europa 2025“ beworben hat, scheinen so gar nicht geeignet, eine Jury für sich einzunehmen. Grauer Einband, Innen als Erstes zu sehen: Graffiti, die von menschenleeren Straßen am Abend und hässlicher Architektur sprechen, und davon, dass die Zugverbindungen in die Boomtown Leipzig zu schlecht seien. Es folgt ein Faksimile der Titelseite der New York Times vom 31. August 2018 mit der Headline „Mob Protests in Germany Show Vigor of Far Right“. Tagelang, man erinnert sich, ließen Neonazis aller Couleur in der Stad…