
Foto: Nikita Teryoshin aus „Backyard Diaries Vol. 1“
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Aufklärung Als Gerichtsreporter spürte Klaus Ungerer in den kleinen, namenlos verpfuschten Biografien der Angeklagten die heroischen Kämpfe, die heroische Vergeblichkeit auf. Als Textchef dieser Zeitung machte er aus mediokren Überschriftsversuchen funkelnde Zeilen und Bildunterschriften.
In seinem neuen Buch Gott go home (Das neue Berlin) nimmt er sich nun die himmelhohen Heilsversprechen der „Gottisten“ vor: Er findet vor allem Kleingeistigkeit und mickrigen Widersinn. Ungerers brillanter Spott gilt der Menschenfeindlichkeit im Namen der Religion, nicht den Trost suchenden Gläubigen. „Gott aber scheut die Beweisbarkeit wie sein Ex-Mitarbeiter das Weihwasser“ heißt es da, oder: „Glaube ist Aberglaube, der über das Hosentasche…