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Wir erinnern uns nur an das, woran wir uns erinnern wollen, an jene Dinge, die nicht wehtun, schreibt Nora Bossong sinngemäß am Ende ihres neuesten Romans Schutzzone. Das gilt für die kriegsversehrte afrikanische Gegenwart, die sie verhandelt, nicht minder als für die deutsche und europäische Vergangenheit. Beobachten kann man das auch, wenn ein oder zwei Mal im Jahr ein neuer Quellenband der Edition Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden vorgestellt wird und die Schauspielerin Anette Daugardt Überlieferungen von Tätern und Opfern verliest wie vergangene Woche wieder im Berliner Centrum Judaicum. Betroffene, schmerzlich verzogene Gesichter angesichts des …