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Gleich zwei Mal ist die 1986 geborene und in Zürich aufgewachsene Ivna Žic für den Buchpreis nominiert, in Österreich und der Schweiz, und es ist ein Zufall, dass ihre exakt 20 Jahre ältere Schweizer Kollegin Ilma Rakusa dieses Jahr den Kleist-Preis erhält. Oder doch nicht? Denn wovon beide Autorinnen erzählen, Rakusa lyrisch und in Prosa zuletzt in Mein Alphabet (Droschl), Žic bisher vor allem auf dem Theater, hat eine gemeinsame Wurzel. Sie wurden als Kinder aus ihrer Heimat auf dem Balkan gerissen, weg vom geliebten Meer, weil die Eltern zu unterschiedlichen Zeiten in die Schweiz auswanderten und ihnen einen Sprachspagat aufzwangen, der in beiden Fällen eine produktive literarische Entwicklung freisetzte. „Unser Nullp…