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Ist Liebe eine überirdische Macht, die zerstörerischen Kräften Einhalt gebietet? Oder wird sie heute selbst einverleibt in ein zerstörerisches System, absorbiert, anverwandelt? Peter Trawny wagt es, Liebe zu denken. Das ist riskant in einer Zeit, in der sie eher als eine ephemere Begleiterscheinung betrachtet, aus Angst vorm Scheitern am liebsten gepixelt konsumiert wird. Obwohl auch der Philosoph, der an der Bergischen Universität Wuppertal lehrt, eine „tiefe Erschöpfung“ der Liebe diagnostiziert, ist sein Buch kein Abgesang auf sie. Die Philosophie müsse „erst noch eine Denkform erlernen, die dem von der Liebe durchdrungenen Leben näherkommt“ glaubt…