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Wer weiß, ob Polens faktischer Alleinherrscher Jarosław Kaczyński nicht ein verkappter Fan Olga Tokarczuks ist. Die frisch gekürte polnische Literaturnobelpreisträgerin hatte vor fünf Jahren ihr bisheriges Magnum Opus veröffentlicht, Die Jakobsbücher. In dem nun auch auf Deutsch erschienenen und „über sieben Grenzen, fünf Sprachen und drei große Religionen“ führenden Werk zeichnet Tokarczuk die bewegte Vita des mythenbehafteten religiösen jüdischen Führers Jakob Frank nach. Dieser hatte sich, im einst multiethnischen Polen des 18. Jahrhunderts, als neuen Messias gesehen und durch sein Charisma Tausende Anhä…