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Spätestens seit der „Gutmensch“ sich zur politischen Kampfvokabel entwickelt hat, die erst genüsslich von Rechten instrumentalisiert, dann von Linken appropriiert wurde, ahnen wir, dass es einen fundamentalen Widerspruch zwischen ethisch Gutem und politisch Nützlichem geben könnte. Dabei lauert in dem Begriff durchaus eine zumindest psychologisch interessante Erkenntnis: dass so ein guter Mensch, der hilft und rettet, womöglich inneren Motiven folgt, die über das Helfen hinausgehen. Wie steht es beispielsweise mit der Macht über Leben und Tod von Geretteten?
Die Ambivalenz des Retters jedenfalls gäbe einen interessanten Stoff für einen Roman, der die Abgründe der Helferseele erkundet oder sie an…