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Als besonders politisch und kapitalismuskritisch galt die deutsche Gegenwartsliteratur lange nicht, insofern stechen die Bücher von Enno Stahl heraus. In seinem Romanzyklus Turbojahre beschreibt der 1962 geborene Autor Leben und Leiden im Spätkapitalismus, etwa in Winkler, Werber (2012), wo er die krisengeschüttelte Arbeitswelt auslotet, oder in Spätkirmes (2017), das von den reaktionären Abgründen in der westdeutschen Provinz erzählt. In seinem neuen, 600 Seiten dicken Roman Sanierungsgebiete widmet sich Stahl dem derzeit wohl meistdiskutierten sozialpolitischen Thema: der Gentrifizierung. Angesiedelt ist der Roman im berühmten Prenzlauer Berg, der nach der Wende eine radikale immobilienwirtschaftliche Aufwertung inklusive der…