
Foto: Christian Thiel/Imago Images
Sie war eine Hauptdarstellerin der friedlichen Revolution im Herbst 1989, die populärste Figur des Neuen Forums, für manche war sie eine ostdeutsche Jeanne d’Arc.
Als wir uns in ihrer Wohnung in Prenzlauer Berg in Berlin trafen, da waren diese Herbsttage lange her, fast zwanzig Jahre. Eine kleine Frau mit Seidentuch auf dem Kopf öffnete die Tür. „Möchten Sie Tee?“, fragte sie leise. Ihr Wohnzimmer war aufgeräumt, im Bücherregal reihten sich alte DDR-Romane aneinander. An einer Wand hing eines ihrer Bilder, ein abstraktes Gemälde in düsteren Farben. Seit 1989 habe sie nichts mehr gemalt,…