Der letzte geldpolitische Kraftakt seiner Amtszeit hat dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, einiges an Kritik eingebracht. Zinserhöhungen sind in weite Ferne gerückt, und damit auch die lang ersehnte Rückkehr von Zinsen aufs Sparbuch. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann äußerte sich noch relativ verhalten: Die EZB sei mit dieser Mehrheitsentscheidung „über das Ziel hinausgeschossen“. Der Ökonom Hans-Werner Sinn hingegen warf Draghi eine Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA vor; die Süddeutsche urteilte, Draghi habe sich „verrannt“, und die Bild verunglimpfte ihn als „Graf Draghila“, der „unsere Konten“ leersauge.
Tatsächlich ist auch die jüngste geldpolitische Lockerung eine angemessene Reaktion auf die schwächere Weltkonjunktur und die konjunkturelle Abküh…
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