
Michel Houellebecqs dystopscher Roman Unterwerfung über eine schleichende (Selbst-)Islamisierung der französischen Gesellschaft erschien nahezu zeitgleich mit den islamistischen Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und einen Supermarkt für koschere Waren in Paris. Ein merkwürdiges Zusammentreffen, das es zumindest erlaubt, dem Autor ein Gespür für den latent bis manifest gewaltsamen Zustand der politischen Kultur in Frankreich zuzusprechen. Es ist sicher auch kein Zufall, dass der rechtskonservative Philosoph Alain Finkielkraut unlängst Houellebecq als le „grand romancier du possible“ bezeichnete. Bestätigt doch jener mit seiner Erzählung das wirkmächtige Pha…