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Seit einiger Zeit lässt sich in der Geschlechterforschung die Tendenz beobachten, die Vorgeschichte der eigenen Disziplin gerade dadurch zum Verschwinden zu bringen, dass sie als Erbschaft beansprucht wird. Neuere Buchtitel und Vorträge wie Was kommt nach der Genderforschung? (Rita Casale/Barbara Rendtorff, 2008) oder Queering gender als Bestandteil spätkapitalistischer Subjektivierung (Tove Soiland, 2017) zeugen jedoch durchaus von einem Bewusstsein dafür, dass die Genderforschung die Geschlechterforschung der achtziger und neunziger Jahre als Paradigma ersetzt und einen neuen Konsens gestiftet hat, der die Klassifikation der Queer Theory als subversiv zunehmend …