
Foto: Michael Peuckert/Agentur Focus
Der Krieg hat ihm die Heimat entrissen, das mährische Altvatergebirge: „unsere Heimat / ist schlafen gegangen, / eine alte Fahne / in windloser Nacht“, schreibt Hanns Cibulka im Gedicht Halina. Seitdem sucht er sie in den Landschaften des Südens und des Nordens, immer stärker vom Bewusstsein durchwirkt, dass sie nicht zu finden ist. Das macht ihn, wie es Adorno dem Romantiker Eichendorff attestierte, zu einem Dichter des Heimwehs, der aus der Erkenntnis des unwiederbringlichen Verlustes die Fähigkeit schöpft, Beziehungen zu neuen Landschaften zu stiften. Literarisch findet das vor allem Niederschlag in Cibulkas Tagebüchern. Hier zeichnet er nach, wie er sich durch langsame sinnliche Annäherung, genaues na…