
Das Fernsehen zeigte tausende Menschen, die über den Balkan in Richtung Deutschland liefen. Doch wie groß seine Aufgabe tatsächlich werden würde, erfuhr Frank-Jürgen Weise erst im Keller. Bei einer Begehung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg stand der neue Behördenchef plötzlich vor Stapeln gelber Postkisten. Als er wissen wollte, was darin ist, lautete die Antwort: Pässe. Es waren Reisedokumente, die Flüchtenden abgenommen worden waren, um sie zu registrieren. Das Chaos war so groß, dass die Menschen von ihren Papieren getrennt wurden. Nicht von Schleppern, nicht weggeworfen, sondern durch den Lapsus deutscher Beamter.
Als Weise im September vergangenen Jahres das Bundesamt übern…