Dass die Gefahren von rechts häufig für politische Zwecke instrumentalisiert und noch häufiger verharmlost werden, ist ein durchgängiger Zug in der (west-)deutschen Geschichte nach 1945. Exemplarisch dafür ist der Umgang mit dem 1956 gegründeten Bund Nationaler Studenten (BNS). Das Gründungsdatum – der 17. Juni – wurde zum „Tag des Aufstands gegen die Besatzungsmächte“ erklärt und bildete einen Teil des Programms der Organisation für „nationalgesinnte Studenten“. Zu den Gründern gehörten die späteren NPD-Funktionäre Martin Mußgnug und Peter Dehoust sowie Verleger rechtsradikaler Schriften wie Herbert Böhme, bis 1945 Leiter der Fachschaft Lyrik der Reichsschrifttumskammer, oder Helmut Sündermann, einst Stellvertreter des Reichspressechefs. „Die Rückgewinnung deutschen Heimatbodens“ gehör…
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