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Während die Politik die Corona-Pandemie als „beispiellose“ Ausnahmesituation bewertet und die Kanzlerin betont, dass „unsere Vorstellung von Normalität“ wie „nie zuvor“ auf die Probe gestellt werde, sprechen die internationalen Bestsellerlisten eine andere Sprache. Anfang März teilte Rowohlt mit, man drucke jetzt die 88. Auflage von Camus’ Pest. Eine ähnliche Renaissance feiern Boccaccios Decamerone, Defoes Die Pest zu London oder Thukydides’ Bericht über die „Attische Seuche“. „Erschreckend aktuell“, so kann man in den Feuilletons lesen, seien diese Texte heute. Offenbar wird der Literatur zugetraut, in Zeiten der Verunsicherung erbauliche Gedanken, Handlungsdirektiven oder auch „ein wenig Tr…