Deutschland ist die Ordnung verloren gegangen, so wie der Welt. Nichts ist mehr, wie es mal war. Nichts, wie es sein sollte. In Alexander Schimmelbuschs Roman Hochdeutschland sind sogar die Banker keine einfachen Neoliberalen, sondern pragmatische Opportunisten, intellektuelle Avantgardisten, clevere Populisten oder alles zusammen. Schimmelbusch macht keine Gefangenen. Nach sieben Seiten hat er bereits eine lange Liste gesellschaftlicher Schlagworte gebracht: von Apple bis Auschwitz. Hier will jemand zeigen, wie drastisch und gesellschaftstheoretisch er denkt. In jedem Absatz ein Marker. Das macht das Buch zwar nicht uninteressant, aber anstrengend.
Die Handlung ist kaum mehr als der Rahmen für die Meditationen des Protagonisten. Victor erscheint als typischer moderner Banker. Reich, um…
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