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Kein Goethe, kein Schiller, erst recht kein Thomas Mann haben geschafft, dass ihretwegen ein Landesfürst abdanken musste. In diesem Sinne war Rolf Hochhuth der erfolgreichste Dichter, den Deutschland je hatte. Der Name des Gestürzten war Hans Filbinger, seinerzeit mit absoluter Mehrheit regierender baden-württembergischer Landesvater. Im Frühjahr ’78 druckte die Zeit vorab einen Auszug des Hochhuth-Romans Eine Liebe in Deutschland, mit der Passage, dass der amtierende Ministerpräsident als Marinerichter sogar noch in britischer Gefangenschaft nach Hitlers Tod einen deutschen Matrosen mit Nazi-Gesetzen verfolgt habe. Filbinger sei ein so „furchtbarer Jurist“ gewesen, dass man vermuten müsse, er sei „auf freiem Fuß …