
Illustration: Jill Senft für der Freitag
Für einen Revolutionär sieht Raffael Wüthrich – trotz seines vielversprechenden Namens – ziemlich brav aus. Etwa 1,80 Meter groß. Hemd, Sakko, Rahmenbrille. Eher Gastgeber einer Polit-Talkshow als Untergrundkämpfer. Erst recht kein Che Guevara, und der war nach siegreicher Revolution immerhin kurzzeitig Chef der kubanischen Notenbank. Und dennoch: Was der Schweizer und seine Mitstreiter vorhaben, kann man ohne zu übertreiben als revolutionär bezeichnen. Denn sie legen sich mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem, so wie wir es kennen, an. Und sie wollen an die Quelle der Macht. Anders formuliert: Sie wollen den Banken ans Geld.
Wüthrich ist Sprecher der Schweizer Vollgeld-Initiative. Finanzkrisen, Bankenrettungen, Schlangen vor leeren …