
Foto: Stefan Zeitz/Imago
Ganze hundert Seiten für 1968, reicht das zur Reflexion? Droht beim kleinen Format nicht die Selbstverklärung oder das Pamphlet? Der Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar, der gerne als Chef-Chronist der 68er-Bewegung bezeichnet wird, beginnt mit einem Prolog, der sich mit der Rolle des Autors befasst, also mit ihm.
Was narzisstisch anmuten könnte, ist dramaturgisch durchaus stimmig. 1968 erschien in Frankreich Der Tod des Autors von Roland Barthes, ein Jahr später fragte Michel Foucault: Was ist ein Autor? Im Zuge der antiautoritären Revolte wurde damit begonnen, das Spannungsverhältnis zwischen Autorschaft, Autorität und Authentizität …