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D emokratie braucht Drama – und Wahlen sind eine Art Therapiesitzung, in der die Wähler mit den schlimmsten Ängsten konfrontiert werden – Krieg, demografischer Kollaps, Rezession, Umweltkatastrophen. Zugleich versuchen Wahlkämpfer zu zeigen, dass sie dies alles noch verhindern können. Je näher Wahlen rückten, so Alexis de Tocqueville während seiner Reisen durch die USA im 19. Jahrhundert, desto lebhafter gerieten Agitation und Intrigen: „Die gesamte Nation verfällt in einen fieberhaften Zustand. Doch sobald es vorbei ist, wird alles ruhiger, und der ausgetretene Fluss kehrt ruhig …