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„Unsere Kinder sind unsere Zukunft!“ – ein Politiker-Spruch, der die Hörerin ohne eigenes Kind erfreut. Ihr wird heimelig zumute, umso mehr, als sie ein Patenkind hat. Doch dann der Zweifel: „Sind ‚unsere Kinder’ auch die meinen? Inklusion auch hier, umfassendes Wir-Gefühl?“ Sie denkt an das afrikanische Sprichwort: Ein ganzes Dorf ist nötig, um ein Kind großzuziehen. Sie will zu diesem Dorf gehören. Doch dann überfällt sie die Erinnerung an einen Spruch, den sie kürzlich gehört hat: „Die Kinderlosen sind die Dead Ends unserer Gesellschaft“. Die „toten Enden“, die Sackgassen, die nirgendwo hinführen? Die Hörerin ohne eigenes Kind ahnt, dass der Weg noch…