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Literatur aus Lateinamerika wird ja gemeinhin mit opulenten Erzählsujets und ausufernden Personaltableaus in mehrere hundert Seiten dicken Schmökern assoziiert. Dass es auch ganz anders geht, stellt der 1974 geborene Mike Wilson auf beeindruckende Weise in seinem Roman Rockabilly unter Beweis. Autorenname und Buchtitel lassen einen an ur-(US-)amerikanische Schriftsteller und deftige Redneck-Prosa denken. Aber Mike Wilson ist in Wirklichkeit Argentinier, schreibt auf Spanisch, und auch wenn er einen Teil seiner frühen Kindheit und Jugend in den USA verbracht hat, lebt er heute in Santiago de Chile, wo er an der Uni als Literaturprofessor arbeitet und sich unter anderem mit Wittgenstein …