
Foto: Pieter Bruegel, der Sturz der Rebellierenden Engel, 1562, (Ausschnitt), Royal Museum of Fine Arts of Belgium/Google Arts & Culture
Am Sonntagmorgen gehe ich liegend ins Museum. Draußen scheint die Sonne, es wird Frühling. Ich bleib im Bett. Man soll ja nicht raus. Mit dem Handy springe ich per Streetview ins Guggenheim in New York. Ich drehe mich im digitalen Raum, per Daumen auf dem Telefonbildschirm. Ich höre nichts außer dem schlafenden Atmen meines Boyfriends.
„Wir werden sehen“, sagen wir seit Tagen mantramäßig. Und wir können wirklich viel sehen in dieser merkwürdig angedeuteten Zeit. Lesungen auf Twitter, DJ-Sets aus Wohnzimmern, Live-Konzerte ohne Menschen aus der Philharmonie. Und bekommen …