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Die politischen Strukturen in der DDR waren nie dafür gedacht, Menschen zusammenzuführen, um kritisch über die Geschicke ihres Landes zu diskutieren. Das änderte sich im Herbst 1989, als die Kirchen das Mandat übernahmen, eine kontroverse gesellschaftliche Debatte am Zentralen Runden Tisch zu moderieren, der ab Dezember in Ostberlin tagte. Als Mediatoren traten Oberkirchenrat Martin Ziegler und Pastor Martin Lange, damals Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR, in Erscheinung. Die katholischen Bischöfe, politisch eher abstinent, entsandten den Moraltheologen Karl-Heinz Ducke. In einer aufgeheizten inneren Situation waren die Kirchen berufen, konfrontative Stimmungen …