Ein lauwarmes Radler, lauwarmer Espresso, Weißwein in Zimmertemperatur – lau ist eher so lala als oh, là, là. Die Nackenhärchen stellen sich einem auf, sobald man an falsch Temperiertes denkt. Gott, dem Herrn, muss es ebenso ergangen sein, als er seinen Schäfchen ins Gewissen redete, denn er sprach: „Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.“
Der französische Autor Philippe Garnier hat einen Essay vorgelegt, der ein Lob der Lauheit ist. Um Faktentreue, Wahrheitssuche oder das überambitionierte Streben nach dem Richtigen geht es ihm dabei nicht. Auch von konfuzianischem oder epikureischem Maß kann nicht die Rede sein. Vielmehr ist das Lob der Lauheit eine Rückbesinnung auf die „ideale Temperatur des Lebens“.
Körperwarm ist der laue Zugang zur W…
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