Vor 30 Jahren erschien ein Band, der in der linken Debatte bleibende Spuren hinterlassen hat: Race, nation, classe von Étienne Balibar und Immanuel Wallerstein, ein Versuch, zu verstehen, wie Rassimus und Klassenverhältnisse zusammenhängen. Anlässlich des Jubiläums veranstaltete das Haus der Kulturen der Welt in Berlin das Symposium Dangerous Conjunctures, das Wirkung und Aktualität des Buchs diskutierte. Der französische Marxist war auch dabei.
der Freitag: Herr Balibar, vor 30 Jahren ist Ihr Buch Race, nation, classe erschienen. Vieles darin liest sich, als sei es heute, und für heute, geschrieben.
Étienne Balibar: Was mich damals beunruhigte, war die Entwicklung in Frankreich: Das Aufkommen des Neo-Rassismus, eines kulturalistischen Rassismus, repräsentiert durch eine Bewegung – den …
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