
Illustration: Jonas Hasselmann für der Freitag, Material: Zocha_K + Ninell_ART/iStock
Der Siegeszug der Bestsellerlisten hat viel mit dem Jahr 1968 zu tun. Ein Impuls der Studentenbewegung lag darin, sich von der bürgerlichen Hochkultur zugunsten von Pop- und Massenphänomenen zu verabschieden. Als die Zeit 1957 so etwas wie ein Interesse an Marktvorgängen demonstrierte und einen „Seller-Teller“ einrichtete – fünf Spitzentitel, die eher auf Empfehlungen von ausgesuchten Buchhändlern denn auf Verkaufszahlen beruhten –, war die Empörung groß. Eine Bestsellerliste galt als Sündenfall des Geistes in den Markt, als Teufelszeug.
Die Bestsellerliste, die der Spiegel im Herbst 1961 etablierte, wirkte dann schon weniger skandalös und entwickelte sich rasch zu einer Institution. Jüngsten M…