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Ingrid Conejeros ist 39 Jahre alt, Mapuche und Nichtwählerin. Ihre langen dunklen Haare hat sie zu einem Zopf zusammengebunden, ihr Gesicht ist ernst. Für sie ist, sagt sie, der Wahlgang ein Akt der Unterwerfung. „An den Wahlen teilzunehmen, heißt für mich, ein politisches System zu wählen, das uns als Mapuche ausgrenzt und diskriminiert“, empört sie sich. In vielen anderen Ländern Lateinamerikas werden indigene Gemeinschaften in der Verfassung anerkannt, in Chile ist das nicht der Fall. Dabei machen die Mapuche, das größte indigene Volk Chiles, etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Viele von ihnen sind in der Araucanía-Region im Süden Chiles zu Hause. Manche wohne…