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Aimé Césaire, geboren 1913, der zusammen mit Léopold Senghor das Konzept der Négritude begründete, starb vor zehn Jahren. Vor 50 Jahren wurde ein repräsentativer Gedichtband An Afrika von ihm in deutscher Sprache veröffentlicht. Für jemanden wie ihn, der mit an der Spitze der antikolonialen Bewegung stand, gab es 1968, im Jahr der Revolte, viel Aufmerksamkeit. Césaire war aber so wenig wie Senghor, Senegals Präsident zwischen 1960 und 1980, „nur“ Lyriker. Er war der wichtigste Politiker seiner karibischen Heimatinsel Martinique im 20. Jahrhundert. 1945 zum Bürgermeister der Hauptstadt Fort-de-France gewählt, behielt er dieses Amt bis 2001. Zwischen 1945 und 1993 war er zudem ununterbrochen Abgeordn…