Karsten Krampitz
Die DDR-Kirche hat es gar nicht gegeben
Geschichte
Vor dreißig Jahren tagte in Berlin zum letzten mal die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen. Über ihre Rolle ist heute wenig bekannt
Anders als die katholischen haben die evangelischen Kirchen in der DDR ihre Türen weit geöffnet für die Mühseligen und Beladenen – für Behinderte, Punks, „Gammler“, Homosexuelle und nicht zuletzt für die Ausreisewilligen
Foto: HärtelPRESS/IMAGO
In Ostdeutschland ist die Kirche heute vielerorts nur noch ein Gerücht, dabei war sie früher mal von einem Nimbus umgeben. In der DDR galt das Studienfach Theologie als etwas Exotisches, die Pastorengehälter lagen weit unter denen der Facharbeiter. Pfarrern wurden per se Eigenschaften wie Integrität und Unbestechlichkeit zugeschrieben, noch dazu Sozialkompetenz in allen Belangen. Auf dem Heiratsmarkt waren sie heiß begehrt. Evangelische Prediger durften mit ihren Familien ausreisen, wann und wohin sie wollten; der DDR-Wirtschaft entstand …
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