Es sah eigentlich so aus, als ob der 9. Januar ein ganz gemächlicher Samstag werden würde. Dass die beiden Unabhängigkeitslisten Junts pel Sí (JxSí) und Candidatura d’Unitat Popular (CUP) in Barcelona verhandelten, um sich auf eine neue Regierung zu einigen, rief eher mäßiges Interesse hervor. Es schien ausgemacht, dass kein Last-Minute-Konsens mehr möglich war. Demzufolge würde Kataloniens amtierender Präsident Artur Mas Neuwahlen für März ankündigen müssen. An ihm schieden sich die Geister von JxSí und CUP. Für die einen (JxSí) war Mas der einzig Richtige im höchsten Regierungsamt Kataloniens, nur er schien mit dem taktischen Geschick gesegnet, den Unabhängigkeitsprozess – im Politjargon schlicht: el procés – zu dirigieren.
Für die linksradikale CUP dagegen stand fest, ihre Stimmen wü…
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