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Die Inflations-Kassandren raunen wieder. Ihre Botschaft ist dabei meist ziemlich holzschnittartig: Weil sich viele Staaten wegen der Corona-Pandemie derzeit stark verschulden, drohe über kurz oder lang die Geldentwertung. Hans-Werner Sinn, seines Zeichens ewig unkender Nationalökonom und vormals Präsident des ifo-Instituts, sagte der Neuen Zürcher Zeitung schon im Dezember: „Das Potenzial für eine sehr hohe Inflation ist vorhanden.“
Sinn leitet seine Prognose von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) her: Die habe als Reaktion auf die Corona-Krise die Geldmenge stark ausgeweitet, was sich zu ihrem schon seit der Finanzkrise expansiven Kurs addiere. Nur gäben die Banken dieses Geld derzeit nicht weiter, sondern h…